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Unser TIPP: Sonderausstellung "Project Zwiebelmuster"

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Tafelaufsatz Großer Ehrentempel, Johann Joachim Kaendler, 1748/49

Der große Ehrentempel ist mit 3,56 Metern das größte Objekt in unserem Museum. Er wurde im Jahr 1748/49 von Johann Joachim Kaendler entworfen. Der Tafelaufsatz in der Art eines Triumphbogens besteht aus 123 Einzelteilen. Vermutlich wurde er am 5. März 1749 anlässlich des Namenstages von Friedrich August II. verwendet. Die Ausformung aus der Zeit Kaendlers gilt als verschollen. Aus Anlass des 200. Todestages Augusts des Starken wurde im Jahr 1933 diese Neuausformung des Ehrentempels angefertigt.

 

Nelson Mandela, Porzellan, Platin und Diamanten, Tom Rucker, 2010

Nelson Mandela, Friedensnobelpreisträger und erster schwarzer Präsident von Südafrika steht für Freiheit und friedliches Miteinander. Er setzte sich für Menschenrechte, Demokratie und für die Abschaffung der Apartheid ein. Dafür verbrachte er 27 Jahre seines Lebens im Gefängnis.Tom Rucker war tief beeindruckt von der Lebensleistung Mandelas und schuf dessen Büste, die diesen auf dem Höhepunkt seines Lebens zeigt, als er zum ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas gewählt wurde. In seiner Plastik verknüpft Rucker Tradition und Hightech miteinander. Der Hinterkopf der Büste entstand aus Meissener Porzellan. Die Gesichtszüge Mandelas schweißte Rucker frei Hand in einem Zeitraum von acht Monaten unter einem Mikroskop aus 0,18 mm dünnen Platindrähten. Weit über 100.000 einzelne Drahtstücke kamen dabei zum Einsatz. Tom Rucker ist von Haus aus Goldschmied und arbeitet in erster Linie als freier Künstler. Zuletzt erhielt er den Jacques Cartier Memorial Award, die höchste Auszeichnung weltweit für außergewöhnliche handwerkliche und gestalterische Leistungen. Tom Rucker lebt in London und Ottobrunn bei München.

 

Tanzender Zwerg, signiertes Goldstaffage-Modell, Paul Scheurich, 1929

Die Bemalung von Porzellanfiguren wird als Staffage bezeichnet. Die Zusammenarbeit mit dem Porzellangestalter Paul Scheurich war für die Staffagemaler der Meissener Manufaktur absolutes Neuland. Bislang „bekleideten“ sie im Rahmen bestimmter Vorgaben die Meissener Figuren. Nun legte erstmals ein Künstler, Scheurich, sehr detailliert fest, wie die Figurenentwürfe zu staffieren sind. Die Figuren-„Mode“ wurde vom „Thema mit Variation“ zur präzisen Haute Couture. Zur Figur „Tanzender Zwerg“ ist Scheurichs signierte Vorgabe zur Goldstaffage als Modell erhalten. Sie erscheint dunkel – denn es ist keine gebrannte Golddekoration. Scheurich malte sie mit Wasserfarbe auf das vorbereitete Modell.

 

Menagerie aus Porzellan - Bitte nicht füttern!

Der sächsische Kurfürst August der Starke hatte die Vision von einem Porzellanschloss. Das Holländische, später Japanische Palais sollte dafür umgebaut werden. Dort sollten sowohl seine umfangreiche Sammlung von chinesischen und japanischen Porzellanen, als auch die Porzellane seiner Porzellanmanufaktur zu sehen sein. Schon seit der italienischen Renaissance gehörte zur Ausstattung eines Schlosses auch eine Menagerie – ein Tiergehege mit einer Sammlung einheimischer und exotischer Tiere. Auch Tierhaltungen wie Fischgärten oder Fasanerien waren übliche Repräsentationsmittel an europäischen Fürstenhöfen. Für das Japanische Palais plante August der Starke eine Menagerie aus lebensgroßen Meissener Tierplastiken. Zwischen 1730 und 1736 fertigten Johann Gottlieb Kirchner und Johann Joachim Kaendler eine Vielzahl dieser Tiere zur Ausstattung des Porzellanzoos. Für das Studium der Tiere nutzten sie vor allem die Kunst- und Naturalienkammern, das Jagd- und Bärenhaus oder das Wildgehege des Moritzburger Jagdschlosses. Manche Exoten kannten die Künstler jedoch nur aus Beschreibungen oder von grafischen Vorlagen. Der Pfau ist nicht nur ein wunderbares Tierporträt des stolzen Vogels – mit seiner beeindruckenden Höhe von mehr als einem Meter ist er zudem eine Meisterleistung der Porzellanherstellung. Kaendler gestaltete das geschlagene Rad so geschickt, dass es sich im Brand selbst trägt.

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