Unterglasurmalerei
Die Unterglasurmalerei erfolgt auf das im ersten Brand bei etwa 950 Grad Celsius verglühte, noch poröse Porzellan. Durch diesen Brand wird es bemalbar, ist saugfähig und wasserunlöslich. Für das Auftragen der Farbe, meist Kobaltblau, braucht der Maler eine ruhige und sichere Hand. Die Farbe wird vom porösen Scherben sofort aufgesaugt und Korrekturen werden dadurch unmöglich. Im Anschluss wird das Porzellan glasiert und bei etwa 1400 Grad Celsius gebrannt. Dabei passiert Erstaunliches: das schwärzlich graue Kobaltoxid verändert sich zum leuchtenden Kobaltblau, und das Porzellanstück verliert etwa 16 Prozent seiner Größe.
Die Blauen Schwerter, das weltberühmte Markenzeichen der Manufaktur, werden ebenfalls in kobaltblauer Unterglasurmalerei auf jedes einzelne Porzellan von Hand gemalt. Beim Meissener Zwiebelmuster werden sie sogar in den Dekor hineingemalt. So ist auf den ersten Blick erkennbar, ob es sich tatsächlich um ein handgemaltes Meissener Original handelt. Denn das Meissener Zwiebelmuster wird inzwischen weltweit kopiert.