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Porzellanmalerei

Immaterielles Kulturerbe seit 2016

Seit der Erfindung des europäischen Porzellans 1708 und der Gründung der ersten europäischen Porzellanmanufaktur auf der Albrechtsburg in Meißen 1710 wünschte sich August der Starke prächtige Porzellane, bunt bemalt wie die asiatischen. Er wollte Prunkservice für die Tisch- und Tafelzier, Porzellane für sein Porzellanschloss. Doch einbrennbare Porzellanmalfarben fehlten noch, deshalb dekorierte man die ersten weißen Porzellane mit plastischen Belegen.

Erst mit Johann Gregorius Höroldt, Farbenchemiker und Maler in einer Person, wurde es bunt in Meissen. Er kam 1720 an die Manufaktur. Höroldt entwickelte die einbrennbaren Porzellanmalfarben auf Metalloxidbasis. Die Rezepturen sind bis heute geheim. Als Maler kopierte er zunächst asiatische Porzellane in der Sammlung des Königs. Nach und nach entwickelte er aber eigene Motive nach asiatischem Vorbild. Die Höroldtschen Chinoiserien, Skizzenblätter mit asiatisch kostümierten Szenen, sind im sog. Schulz-Kodex vereint. Sie sind die Basis für die „Indisch-Malerei“. Diese Bezeichnung wird bis heute für die Malerei nach ostasiatischem Vorbild in der Porzellan-Manufaktur gebraucht.

In der Zeit von 1740 bis 1744 kaufte die Manufaktur verstärkt europäische Kupferstiche an. Sie dienten als Vorlagen für die Malerei. Es entstanden höfische Genreszenen, Jagd- und Landschaftsdarstellungen, Kauffahrtei- und Hafenszenen, Szenen nach Gemälden usw. Bevorzugt wurden auch Bataillen, so genannte Schlachten- und Lagerszenen, Parkszenen, Schäferspiele und vieles mehr. Die Maler nutzten die Vorlagen schöpferisch, sodass ganz neue Bildnisse für das Porzellan entstanden.

Die europäische Porzellanmalerei ist eine jahrhundertealte Handwerkskunst und wurde 1720 mit Johann Gregorius Höroldt in Meissen begründet. Das Wissen über die komplexe Anwendung der Porzellanmalfarben, ihre Herstellung und Wandlung während des Brandes sind Grundvoraussetzungen für das Erlernen der technischen und künstlerisch-handwerklichen Fähigkeiten des Porzellanmalens, das bis heute in der Manufaktur vermittelt wird.

Die Meissener Porzellanmalfarben werden im manufaktureigenen Labor hergestellt und nur von Meissener Porzellanmalern verwendet. Die Farbrezepturen sind geheim und werden von Generation zu Generation weitergegeben. Im Jahr 2016 nahm die deutsche UNESCO-Kommission die Porzellanmalerei in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes Deutschlands auf.

Zur Schauwerkstatt

Ein Beispiel von rund 100 Skizzenblättern mit sog. Höroldschen Chinoiserien. Sie machten Meissen weltberühmt.
Blick ins Farblabor der Manufaktur. Die Farbrezepturen sind bis heute ein streng gehütetes Geheimnis.
Indischmalerei "Roter Hofdrache", Aufglasurmalerei. Bis 1918 wurden nur die Porzellane des Königs damit dekoriert.

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